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Hearthstone: Glück oder Skill?

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In dieser Saison habe ich ziemlich aktiv in der Ladder gespielt, auf EU und NA Legend erreicht und in Asien stehe ich ebenfalls kurz davor. Auf dem EU-Server schaffte ich es außerdem zeitweise in die Top 10, schaute viele Streams, Videos und Turnierspiele. In meiner Tätigkeit als Streamer werde ich, genau wie alle anderen, immer wieder damit konfrontiert, dass ein Zuschauer auf die jeweilige Deckwahl herabschaut und über die Schwierigkeit des jeweiligen Decks philosophiert. Natürlich, diese Personen hängen in der Regel selbst auf Rang 15 fest und wollen nur etwas Frust ablassen, trotzdem ist die Frage, woher diese Einschätzungen kommen. So ist ein Facehunter natürlich absolut einfach zu spielen, selbst ein Schimpanse würde damit zur Legende werden – könnte man den Kommentaren nach zumindest denken. Der Zoolock ist auch nicht schwerer, vom Mech-Mage wollen wir gar nicht erst reden. Zugegeben, ich hatte bis vor Kurzem eine sehr ähnliche Ansicht. Doch nach einer Saison, in der ich mich von meinen gängigen Control-Decks verabschiedet habe und mich, auch aufgrund der verschiedenen Server, eher Budget-Decks gewidmet habe, muss ich meine Meinung wohl revidieren. Doch vielleicht sollten wir noch etwas tiefer gehen und uns die Frage stellen: was ist eigentlich Skill in Hearthstone? Generell sind wir uns sicherlich alle einig, dass Hearthstone für Kartenspielverhältnisse ein relativ einfaches Game ist. Viele Spieler sind exakt auf dem selben Niveau, durch einen hohen RNG-Einfluss sowie ein gewisses “Schere-Stein-Papier”-System bei den verschiedenen Decks kann praktisch jeder gegen jeden gewinnen/verlieren. Da es in Hearthstone und der Ladder aber nicht auf einzelne Spiele sondern den “Longturn” ankommt, ist das zu vernachlässigen – im Normalfall wird man über die Dauer einer Saison etwa so oft Glück wie Pech haben und somit zählen nur folgende Dinge um Erfolg zu haben: Solide und gut angepasste Decks für die jeweilige Meta Perfektes Spielen der jeweiligen Decks / Situationen Kenntnisse der Decks der Gegner Wenn diese 3 Dinge zusammenkommen gehört man wohl zum Kreis derer, die sich als “die besten” Hearthstone Spieler bezeichnen können. Es sind nur Kleinigkeiten, die einen Spieler der am Ende der Saison Legende #3000 ist vom Spieler mit der #1 trennen. Man muss bedenken, wie viele Matches man in einer Saison absolviert und wie wenige Spiele am Ende zwischen den einzelnen Rängen stehen. So ist es zum Beispiel gut möglich, dass zwischen der Nummer 2000 und der Nummer 100 nur 10 Siege/Niederlagen liegen…und aktive Spieler absolvieren gerne mal 500-1000 Ranglistenspiele in einer Saison, nahezu jeder verliert bei einer so großen Anzahl Spiele aus eigenem Verschulden. Hier ein kleines Missplay was einem am Ende das Spiel kostet, dort ein Missclick und hier ein verpasstes Bigplay. Am Ende einer Ranglistensaison kommt da einiges zusammen und daher denke ich, dass prinzipiell viele Spieler auf dem gleichen Niveau sind und prinzipiell wissen, wie man “perfekt” spielt – die Konzentration aber den Unterschied macht. Spieler 1 macht bei 100 Spielen zwei spielentscheidende Fehler, gewinnt somit nur 58 statt 60 Spiele. Spieler 2 macht bei 100 Spielen einen spielentscheidenden Fehler, gewinnt dadurch 59 statt 60 Spiele. Selbst eine so “geringe” Fehleranfälligkeit führt eben dazu, dass am Ende – wenn beide Spieler 600 Spiele absolviert haben – Hunderte von Plätzen zwischen ihnen liegen. Dies hat nur sehr bedingt etwas damit zu tun, dass Spieler 2 mehr Spielverständnis hat…es liegt vielleicht einfach nur daran, dass Spieler 1 öfters mal von seiner Freundin abgelenkt wird und deswegen ein Spiel mehr verliert 😉 Diese Theorie trifft jedoch eher bei den Unterschieden im Legendenrang zu, nicht auf die Spieler, welche gar nicht erst Legende erreichen. Wenn man es trotz gegebenem Zeitaufwandes nicht schafft bist zur Legende aufzusteigen, erfüllt man ziemlich sicher irgendeinen der oben genannten Kernpunkte nicht. Möglichkeit 1: Man hat Decks, welche in der aktuellen Meta nur bedingt funktionieren und nicht genug Spiele gewinnen können. Möglichkeit 2: Man schafft es nicht, seine Decks gut zu spielen – macht eventuell in verschiedenen MatchUps zu viele Fehler, hat zu oft nicht die nötige Konzentration oder spielt das Deck generell verkehrt. Möglichkeit 3: Das Wissen über die anderen Decks in der aktuellen Meta ist zu gering und somit kann das eigene Spiel nicht voll aufblühen. Hier fehlt dann einfach das Wissen über das Spiel an sich, man kann es nicht auf Glück / kein Glück schieben. Eventuell braucht man eine Saison mal etwas länger weil man übermäßig viele schlechte Hände / schlechte MatchUps bekommt, wenn man jedoch nach ~400 Spielen zur Mitte der Saison nicht den Legendenstatus erreicht hat, macht man etwas falsch und sollte, sofern man diese Motivation mitbringt, an sich arbeiten. Sofern ihr es also kontinuierlich, trotz dem nötigen Zeiteinsatzes, nicht schafft zur Legende aufzusteigen, solltet ihr zuerst herausbekommen, wo genau euer Problem liegt. Spielt nicht mit seltsamen Eigenkreationen, sofern ihr nicht die besten Deckbauer seid. Schaut euch Decks von anderen erfolgreichen Spielern an und kopiert selbige erstmal stumpf, Anpassungen könnt ihr dann je nach Entwicklung der Meta vornehmen. Spielt nur wenn ihr konzentriert seid und versucht herauszufinden, gegen welche Klassen ihr besonders häufig auf den Deckel bekommt. Vielleicht spielt ihr das MatchUp einfach falsch, was euch am Ende eure prozentuale Winchance ruiniert? Kennt eure Gegner, ein guter Spieler weiß, was er in jedem MatchUp auf der Starthand halten sollte um eine möglichst hohe Gewinnwahrscheinlichkeit zu erzielen und er kennt auch die Besonderheiten in dem jeweiligen Duell. Wenn ihr all das befolgt sollte das Erreichen vom Legendenrang kein Problem für euch darstellen – immer vorausgesetzt ihr habt die nötige Motivation und die nötige Zeit, denn der Weg zur Legende ist meistens ein harter und steiniger Weg. Es ist auch für absolute Topspieler nicht ungewöhnlich, auf dem Weg dorthin auch mal komplette Ränge in unendlich deprimierenden Losestreaks zu verlieren, selbige holt man dann eben mit den entsprechenden Winstreaks wieder zurück 😉 Meiner Theorie nach ist Hearthstone generell also kein Spiel, welches in der Rangliste auf lange Sicht durch Glück bestimmt wird – ihr habt das meiste selbst in der Hand. Die wichtigsten Punkte um ein guter Hearthstone Spieler zu werden habe ich ebenfalls aufgelistet, doch kommen wir zurück zur Eingangsdiskussion und die Schwierigkeit der unterschiedlichen Decks. Ich denke, dass ein Facehunter keinesfalls...

Gallywix’ Schatulle des Hearthstone Wissens #2

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Wir haben eine weitere Schatulle geöffnet und freuen uns, euch einige weitere interessante Informationen mitteilen zu können. Vergesst nicht unseren ersten Teil der Reihe zu lesen! 1. Wenn man ein [Sword of Justice] equipped hat und ein [Muster for Battle] spielt werden die beschworenen Diener gebufft. Erst im Anschluss wird die Waffe ersetzt. 2. Sollten mehrere Diener auf dem Feld gleichzeitig vernichtet werden (z.B. durch einen [Flamestrike]) und der betroffene Spieler ein [Duplicate] aktiviert haben, so wird das Geheimnis auf den Diener angewendet, welcher das Feld zuerst betreten hat. 3. In Hearthstone gibt es verschiedene Diener, welche einer besonderen Gruppe angehören: Mechs, Beasts, Murlocs, Pirates, Demons und Dragons. Die Drachen (z.B. [Deathwing] oder [Twilight Drake]) sind jedoch die einzige Art, welche aktuell überhaupt keine speziellen Synergien untereinander besitzen! Da es viele Diener gibt, welche gar keiner Gruppe angehören, ist dies sehr seltsam – die Wahrscheinlichkeit, dass es irgendwann eine “Drachenerweiterung” geben wird ist daher sehr hoch einzuschätzen. 4. Die Chance auf ein Legendary in einem Kartenpaket ist statistisch gesehen genau 5 %. Jede Karte hat eine Chance von 1 % legendär zu sein! 5. Wenn der gegnerische Hexenmeister [Lord Jaraxxus] gespielt und somit seinen Helden ersetzt hat, kann man ihn mit einem [Sacrificial Pact] töten und das Spiel automatisch gewinnen! Wie gefielen euch diese Infos? Wusstet ihr schon alles? 🙂