Zwingt Apple Blizzard zur Offenlegung von Hearthstone Dropraten?
Zwingt Apple Blizzard zur Offenlegung von Hearthstone Dropraten?
Bereits im Mai letzten Jahres ging ein Rumoren durch die Szene, als ein in China in Kraft getretenes Verbraucherschutzgesetz die Spielehersteller dazu zwang, Dropwahrscheinlichkeiten von Lootboxen und ähnlichen Gegenständen offenzulegen. Seinerzeit folgte Blizzard dem Beispiel und legte die Loot-Wahrscheinlichkeiten für Overwatch und Hearthstone offen, die laut buffed.de folgendermaßen aussahen:
Dropraten Hearthstone in China Mitte letzten Jahres:
Selten: Ein Kartenpack beinhaltet mindestens eine seltene oder bessere Karte
Episch: Im Schnitt erhält der Spieler alle 5 Kartenpacks eine epische Karte
Legendary: Im Schnitt erhält der Spieler alle 20 Kartenpacks eine legendäre Karte
Einen Überblick über alle legendären Waffen in Hearthstone hatten wir euch bereits im Dezember letzten Jahres gegeben. Die Übersicht verdeutlicht, wie spielentscheidend eine große Anzahl von Legendary Items sein kann.
Aktuelle Entwicklung zur Regulierung von Mikrotransaktionen
Nachdem Ende November 2017 mehrere Staaten wie Frankreich, Belgien, die Niederlande oder auch die USA auf das Thema “Beuteboxen” in Spielen aufmerksam wurden und die jeweiligen Behörden zum Handeln aufforderten, wie Computer Base berichtete, wurde Apple proaktiv tätig.
Ende des Jahres 2017 hat Apple neue Regularien im Appstore eingeführt, die Entwickler dazu zwingen sollen, die Drop-Raten für Gegenstände aus solchen Boxen oder Paketen offenzulegen. Dies betrifft natürlich auch die iOS-Version des Spiels Hearthstone. Apple schreibt konkret: “Apps, die “Loot-Boxen” oder andere Mechanismen anbieten, über die zufällig virtuelle Gegenstände verkauft werden, müssen die Wahrscheinlichkeiten für jeden einzelnen Gegenstandstyp dem Kunden gegenüber vor dem Kauf offenlegen”
Schlupfloch bei der Regulierung
In wieweit Blizzard sich wirklich daran halten wird, bleibt erst noch abzuwarten, denn bereits kurz nach Offenlegung der Wahrscheinlichkeiten in China hat Blizzard mit einem Hintertütchen die neue Regulierung umgangen. Denn Blizzard kündigte einfach an, keine Lootboxen mehr zu verkaufen. Stattdessen verkauft Blizzard in China nur noch Arkanstaub direkt und gibt dann eine bestimmte Anzahl an Lootboxen als “Geschenk” dazu. Somit fallen die Boxen selbst aus dem Raster und Blizzard kann die Dropraten nach freien Stücken anpassen oder ändern, ohne die neuen Quoten offenlegen zu müssen. Hierzulande könnte – zumindest der iOS-Version – das gleiche Schicksal ereilen, denn letztendlich sprechen auch die Apple-Regularien lediglich vom “Verkauf” virtueller Boxen.
Folgen der Offenlegung
Sollte Blizzard für die iOS-Version die Dropraten für seltene, epische und legendäre Gegenstände tatsächlich offenlegen, könnte dies durchaus einen Einfluss auf das Spiel- und Kaufverhalten der Hearthstone-Spieler haben. Insbesondere wenn man sich Forum-Posts von Spielern anschaut, die sich intensiv mit den Dropraten beschäftigen, stellt man fest, dass im Laufe der Zeit immer größere Zweifel aufkamen, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht. Es wird teilweise sogar vermutet, dass die Dropraten der mit Ingame-Währung gekauften Packs höher liegt als bei den mit Echtgeld gekauften Boxen. Dies würde sicherlich marketingtechnisch dazu führen, dass Spielern falsche Tatsachen vorgegaukelt würden, um sie zum Kauf von Packs zu animieren.
Allerdings ist es – Offenlegung hin oder her – nicht zu erwarten, dass der Hearthstone Boom abbrechen wird. Denn insbesondere im eSports-Bereich schert man sich wenig um Dropraten und Wahrscheinlichkeiten. Auch geben die professionellen Teams keinerlei Statement zum Thema ab und bei großen eSport-Buchmachern wie Betway haben sich auch die Quotenschlüssel bei Hearthstone nicht verändert. Dennoch ist es irgendwie verwunderlich, dass sich die Fans des Spiels durch die Tatsache nicht abschrecken lassen, dass Blizzard alles notwendige unternimmt, die Dropchancen nicht offenlegen zu müssen. Zumindest wird dieses Bild vermittelt, wenn man sich die Leserzahlen unserer Berichte zu professionellen Hearthstone-Turnieren oder auch die Views bei Hearthstone-Streams auf Twitch anschaut.
Statement von Blizzard
Bisher hat Blizzard keinerlei Statement zur aktuellen Entwicklung im Appstore gegeben und wir gehen derzeit davon aus, dass dies auch so bleiben wird. Es ist aber wahrscheinlich, dass die Änderungen auch bei uns dazu führen werden, dass Blizzard statt den Kartenpacks nur noch Arkanstaub verkaufen wird. Auch wenn dort sicherlich ebenfalls Booster-Packs als “Gratiszugabe” enthalten sein werden, könnte es für Spieler interessant sein, Decks zusammenzustellen, die für relativ wenig Arkanstaub zu haben sind. Hierzu könnt ihr auch nochmal einen Blick auf unser günstiges Kartendeck zum Besiegen des 3. Bosses zu werfen, das weniger als 1.040 Arkanstaub kostet.
Wird sich der Spielablauf ändern?
Nein. Unabhängig davon, ob Wahrscheinlichkeiten offengelegt werden oder nicht, ist nicht damit zu rechnen, dass sich an der Mechanik des Kartenverkaufs etwas ändert. In sofern werden die Spieler auch zukünftig auf verschiedenen Wegen die Möglichkeit haben, legendäre Karten zu ergattern. Einen Überblick, wie dies derzeit am besten geht, gibt euch Chip mit ein paar nützlichen Praxistipps zum Thema.
Bilderquellen:
– HearthstoneNews
– Pixabay
– Bagogames via Flickr
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- Desweiteren bietet der Code umgehend nach Aktivierung folgende Zusatzinhalte:
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- Charakteraufwertung auf Stufe 110
- 4 neue, spielbare verbündete Völker
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