Aggro Decks – Der Zoo in Hearthstone

Mit dem Zoo in Hearthstone ist nicht der Streichelzoo gemeint, auch herzerwärmende Tierkinder darf man hier nicht erwarten. Den Zoo in Hearthstone muss man sich wie eine Herde hungriger Tiger vorstellen, die nicht nur am liebsten das Fleisch ihres gegenübers verspeisen, sondern ihr Gehege schon vor vielen Monaten verlassen haben. Sie überrennen die Rangliste (Ladder), Turniere und sogar das Gemüt ihres Gegenspielers. Tatsächlich lassen sich diese Eigenschaften aber auf eine einzige Art von Deck zurückführen. Im folgenden Beitrag wird ein Grundprinzip Hearthstones an einem Decktyp vorgestellt.

Ursprung der Zoo Decks

Vermutet wird, dass der Streamer und Profispieler Reynad den Begriff der Zoo Decks in Hearthstone  geprägt hat, doch tatsächlich basieren diese Decks auf einem Spielprinzip, das schon in vielen weiteren TCGs (Trading Card Games) Erfolg versprach. Der Begriff des Zoos lässt sich dabei auf die hohe Anzahl verschiedenster Diener zurückführen. Die dazugehörigen Decks wirken demnach wie ein Raritätenkabinett oder eben wie ein Zoo.

Spielprinzip

Die Zoo Decks fallen in die Kategorie der Aggro Decks und streben einen schnellen und günstigen Spielsieg an. Aber anders als manche Jägerdecks (Hunter) setzen die Zoo Decks nicht auf den ständigen und direkten Schaden an dem feindlichen Helden, sondern auf das Erhalten einer enormen Spielpräsenz eigener Diener. Das heißt, dass ein Zoo Deck durch effiziente Spielzüge von Runde zu Runde immer mehr Diener beschwört und den gegnerischen Helden somit immer weiter unter Druck setzt. Die hohe Anzahl an eigenen Dienern zwingt den Gegner dann schließlich in die Knie. Um die eigenen Präsenz auf dem Spielfeld zu gewährleisten, muss man die gegnerischen Diener mit höchstmöglicher Value entsorgen. Zusätzlich versuchen die Zoo Decks ihre Diener bestmöglich nach ihrer Manakurve zu spielen.

Zur Veranschaulichung:

Zoo2

 

Runde 1: Totengräber + Coin + Totengräber

Runde 2: Nerubisches Ei

Runde 3: Heldenfähigkeit + Leerwandler

Runde 4: Verteidiger von Argus

 

Aderlass1

Vom Zoo zum Zoolock

Im Laufe jedes Spiel stößt ein Zoospieler irgendwann auf gegnerische Diener, die den eigenen überlegen sind. So kommt es vor, dass man oftmals zwei seiner eigenen Diener opfern muss, um den gegnerischen zu zerstören. Auf Dauer würden den Zoospielern die Karten ausgehen. Die Lösung dieses Problems ist die Heldenfähigkeit der Klasse “Hexenmeister” (Warlock). Dabei darf man für den Preis von 2 Mana und zwei Schadenspunkten an dem eigenen Helden eine Karte ziehen. Der Hexenmeister ist für die Benutzung der Zoo Decks also unabdingbar und bildet den Ursprung des Begriffes “Zoolock” (Zoo-Warlock).

Neben der Heldenfähigkeit liefert der Hexenmeister ein riesiges Arsenal an Dienern und Zaubern, die den Zoo Decks die letzte Würze verleihen. Zu den beliebtesten Hexenmeister Karten zählen in dem aktuellen Meta folgende:

 

LW_1

Leerwandler (Voidwalker)

Der Leerwandler (Voidwalker) scheint auf dem ersten Blick mit seinem niedrigen Angriffswert für den Zoolock nicht von Bedeutung zu sein. Doch seine Spott-Fähigkeit und die 3 Leben lassen ihn zu einer Schlüsselkarte werden. Er dient so z.B. zum Schutz anderer wertvoller Karten in den frühen Spielrunden. Außerdem kann er in einem Spiel gegen ein weiteres Aggro Deck als tödliche Blockade für Diener wie den Beutehamsterer (2/1) oder auch den Lepragnom (2/1) fungieren.

 

 

 

FW_1

 

Flammenwichtel (Flame Imp)

Der Flammenwichtel (Flame Imp) trumpft mit seinen günstigen Werten auf. Denn 3 Angriff und 2 Leben für 1 Mana sind in der ersten Runde des Spiels kaum schlagbar. Ihm ist es möglich sämtliche 1-Mana und 2-Mana Diener ohne weitere Probleme auszuschalten. Selbst 3-Mana Diener wie z.B. der Akolyth des Schmerzes (⅓) können von ihm mit einer einfachen Attacke beseitigt werden. Diese 1-Mana-Kampfmaschine kann deshalb selbst in der ersten Runde schon eine ernstzunehmende Bedrohung sein. Die drei verlorenen Lebenspunkte sind diese Karte auf jeden Fall wert.

 

 

 

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Überwältigende Macht (Power Overwhelming)

Der Zauber Überwältigende Macht (Power Overwhelming) stieg diese Saison besonders in seiner Popularität. Grund dafür war die Änderung an der Karte Seelenfeuer (Manakosten: von 0 auf 1). So entledigen sich beide Zauber einer anderen Karte und verteilen 4 Schadenspunkte für den Preis von einem Mana. Zusätzlich lässt sich Überwältigende Macht mit dem Effekt Todesröcheln kombinieren und überlässt dem Anwender die Wahl der zu zerstörenden Karte. Die niedrigen Manakosten und die Synergie mit dem Karteneffekt Todesröcheln sichert dieser Karte einen Stammplatz in aktuell jedem Zoo Deck.

 

 

 

Verdammniswache (Doomguard)VW_1

Den Schrecken jedes Zoo Decks nennt man Verdammniswache (Doomguard). Nicht nur das Artwork, sondern auch die Werte dieser Karte lassen jedem Spieler die Haare zu Berge stehen. 5 Angriff und 7 Leben mit Ansturm für 5 Mana bilden die Spitze des Value-Eisbergs und auch meistens die Spitze der Manakurve eines jeden Zoolocks. (Ausnahme: Meeresriese) Er schließt damit nicht nur die Manakurve der Zoo Decks ab, sondern fügt sich erfolgreich in das Prinzip dieser Decks ein. Denn sein negativer Karteneffekt trifft oftmals nur halb oder gar nicht ein. Es ist nämlich üblich, dass ein Zoo Deck im besten Fall bis Runde 5 seine gesamte Hand ausgespielt hat. Der Verdammniswache ist es in diesen Fällen kaum möglich mehr als eine Karte abzuwerfen. Die Karte trägt aber auch bei zwei abgeworfenen Karten zum Sieg bei. Dem Hexenmeister fällt es ja nicht allzu schwer abgeworfene Karten mit seiner Heldenfähigkeit zu ersetzen.

 

Welche Karten behalte ich auf der Starthand?

Wie wir wissen versucht der Zoolock sein Spiel anhand seiner Manakurve aufzubauen. Man versucht also auch seine Starthand an die Kurve anzupassen. Ratsam wäre z.B. eine Hand mit einem 1-Mana, einem 2-Mana und einem 3-Mana Diener. Auch Diener wie der Totengräber, die in der frühen Phase des Spieles besonders an Stärke zunehmen, können kombiniert mit Todesröcheln-Diener behalten werden. Doch in allen Fällen ist das Ziel der Starthand das schnelle Aufbauen einer enormen Spielpräsenz.

Synergie

 

Tipps zur Verwendung eines Zoo Decks:

 

  • Jede Spielrunde im Voraus planen
  • Falls man plant die Heldenfähigkeit “Aderlass” zu verwenden, sollte man dies immer vor dem Spielen der Karten durchführen, um die gezogene Karte in die Runde miteinzubeziehen
  • Wenn das Spiel in den höheren Spielrunden (8-9-10 Mana) ankommt, kann man versuchen seinen Spielplan umzustellen und weniger Wert auf die Spielpräsenz, als auf die Lebenspunkte des Gegners zu legen -> Gegner des Feindes ignorieren und versuchen die Lebenspunkte zu senken
  • Die Zoo Decks umfangreich üben, da sich viele Spielsituationen ergeben, die einmalig sind und hier nicht abgedeckt werden können

 

Deckbeispiele:

Xixo ein deutscher Hearthstonespieler aus Berlin zeigte schon eindrucksvoll, wie stark sein neues Zoo Deck ist. Dieses Deck beinhaltet nicht nur die Kernkarten eines typischen Zoo Decks, sondern revolutioniert die Art des Zoos mit einigen weiteren zugefügten Karten: Xixos Zoo Decks

Zwei weitere Decks fangen den Geist der GvG-Erweiterung ein und bestehen neben den Kernkarten auch aus einigen Mechs: Legend Zoo deck und Zoo-O-Mech

 

 Zusammenfassung: Pro vs. Contra

Pro

Contra

 Günstige Decks (um die 1500 Staub)  Wird auf Dauer eintönig
 Spiele werden schnell und einfach entschieden  Kann mit den entsprechenden Decks schnell gekontert werden (Anti-Aggro-Decks)
 Viele Spielzüge können nicht falsch gespielt werden (solang man das Konzept beherrscht)  Man macht sich viele Feinde (wer spielt schon gerne gegen Zoo Decks?)

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  • Aktivierungsanleitung :
  • 1) Besuchen Sie www.battle.net/code.
  • 2) Loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Battle.net-Account.
  • 3) Geben Sie den oder die erwünschten Code(s) ein.
  • 4) Die Spielzeit wird Ihrem bei Battle.net hinterlegten World of Warcraft-Account direkt gutgeschrieben.

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7 Antworten

  1. DrStoeckchen sagt:

    Ich bin auch der Meinung jeder sollte mal richtig Zoo gespielt haben. Ob er das Deck mag oder nicht, kann er danach entscheiden.
    Aber auch um es Kontern zu können muss man Basiskenntnisse darüber haben wie es zu spielen ist, wie Gegner darauf reagieren und womit man Probleme hat.

  2. Scath Angel sagt:

    Ein sehr gelungener Artikel, richtig gut geschrieben und sehr verständlich 😀
    Es zeigt zudem auf, dass Zoo eben nicht immer nur stupides Boardfüllen ist, sondern auch etwas Überlegung braucht 😉
    Troztdem bin ich kein Fan von Zoo-(War)lock! Aber wenn man weiß wie ein solches Deck funktioniert, kann man sich besser dagegen wappnen und es ausspielen.
    Daumen hoch für diesen Artikel 🙂

  3. Blackhunter61/Niklas sagt:

    Doch ich bitte alle spieler die das gelesen haben, den scheiß nicht zu spielen 😀
    Zoo= you need no skill for it !!

  4. Icarus sagt:

    Sehr guter Artikel!
    Er fasst das Prinzip des Zoo-Decks in meinen Augen sehr schön zusammen.
    Und vor allem wird Zoo hier korrekterweise als Boardcontrol-Deck präsentiert und nicht, wie es oft fälschlicherweise passiert, als “Cancer Face Rush”.
    Danke dafür 🙂

  1. 5. Januar 2015

    […] zu verkomplizieren, teilen wir vorerst alle Decks in zwei Rollen ein. Die aggressiven Decks (z.B. Zoolock oder Mech Druid) in die Rolle des Aggressor und die passiven defensiven Decks (z.B. Ramp Druid oder […]

  2. 6. Januar 2015

    […] Aggro: Ein Spiel- bzw. Decktyp, der auf eine aggressive Spielweise ausgerichtet ist. (z.B. Zoolock) […]

  3. 10. Januar 2015

    […] Nummer 3 ist der neue Zauber des Hexenmeisters, welcher im neuen Zoo einen festen Platz einnimmt. Wenn er nur für 2 trifft ist es immerhin ansatzweise nützlich […]

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